Die Interessen der Arbeitnehmer gehen in eine andere Richtung, obwohl auch sie an Qualifizierung interessiert sind. Zum einen ist das "ausgeprägte Qualifikationsbewußtsein"100 der Facharbeiter zu nennen, welche sich in diesem Selbstverständnis von den nicht-Facharbeitern
absetzen. Neben diesem Qualifikationsbewußtsein, welches offensichtlich nur eine Minderheit
betrifft, bestehen einige handfeste Vorteile, welche die Arbeitnehmer zu Aus- und Weiterbildung
motivieren. Das Einkommen steigt in der Regel in Abhängigkeit zur Qualifikation, und selbst
wenn die Qualifikation nicht unmittelbar zu höherem Einkommen führt, so eröffnet sie doch
zumindest die Option, über einen Arbeitsplatzwechsel eine Einkommenssteigerung zu erzielen.
Neben diesem Karriere orientierten Argument, stellt sich für die Arbeitnehmer noch das
Argument einer gesteigerten Sicherheit des Arbeitsplatzes.
Abgesehen von den Erwerbsbezogenen Interessen der Arbeitnehmer, besteht noch die Möglichkeit, daß Aus- und Fortbildungsmaßnahmen als Gratifikationen konsumiert werden. - Eine Art
Urlaub, bei welchem die Rahmenbedingungen den Inhalt dominieren. Ob jedoch eine solche
Tendenz über die typischen Außendienst-Seminare der Versicherer hinaus zu verallgemeinern
ist, bleibt fraglich.